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St-Sophia – Betreuung für 63 Jungen und Mädchen

Die Kita St. Sophia wurde offiziell eröffnet und eingeweiht

Die Kita St. Sophia wurde Dreieinhalb Jahre ist es her, dass Architekt Dirk Steinleger von der Firma F.M. Immobilien seine ursprünglichen Pläne neuen Gegebenheiten angepasst hat, vor gut eineinhalb Jahre erfolgte der offizielle Spatenstich. Jetzt wurde die Kita St. Sophia offiziell ihrer Bestimmung übergeben und eingeweiht. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Kultur wohnten diesem Ereignis (einen ausführlichen Bericht darüber lesen Sie in der nächsten Blickpunkt-Ausgabe) in den neuen Räumlichkeiten der zur DJK Dom Minden Kita gGmbH gehörenden dreizügigen Kindertagesstätte an der Sedanstraße bei. Dort, wo insgesamt 63 Jungen und Mädchen untergebracht sind.



St. Sophia steht für Weisheit

Erst als fünfzügige Kita geplant, wurde sie Anfang November als dreizügige Einrichtung bezogen.

Die Vorstellungen für eine Kinderbetreuung auf der rechten Weserseite sahen ursprünglich ganz anders aus. Einerseits war es die evangelische Matthäus-Gemeinde mit der die Stadt Minden das Projekt umsetzen wollte, zum anderen ging man zunächst von einer Fünfzügigkeit aus. „Die Stadt wollte in diesem Bereich unbedingt den Bedarf abdecken“, erinnert sich Stephan Kurze, Geschäftsführer der DJK Dom Minden Kita gGmbH. „Nachdem die jahrelangen Verhandlungen mit der dortigen Kirchengemeinde, in der direkten Umgebung der ev. Kirche die Kita errichtet werden sollte, allerdings gescheitert waren, ist die Stadt mit der Frage, ob die Domgemeinde nicht noch irgendwo Grundstücke hätte, an uns herangetreten.“ Die Wahl fiel dann auf die zuletzt von der russisch-orthodoxen Gemeinde genutzten ehemalige Dreifaltigkeitskirche. Warum? „Weil an der Sedanstraße in unmittelbarer Umgebung schon immer ein Kindergarten stand. Daher war der Ort auch schnell gefunden“, ergänzt Elke Vollendorf, ebenfalls Geschäftsführerin der Kita gGmbH.

Die dortige Gemeinde sei dann bereit gewesen, vor Ablauf ihres Vertrages aus dem Mietverhältnis auszusteigen und habe somit den Weg für einen Kindergarten freigemacht, wie Stephan Kurze die Anfänge skizziert. „Man muss dazu wissen, dass die Stadt eine Übersicht hat, in der detailliert nachvollzogen werden kann, an welcher Stelle es Betreuungsbedarf gibt “, so Kurze. Daran sei dann deutlich zu erkennen, wo viele oder wenige Kinder leben würden. „Gleichzeitig weiß man aber auch, wo sich die Kitas befinden und wo nicht. Entsprechend ergibt sich ein möglicher Bedarf.“

Die Kirche ist nie gebaut worden

Beide Geschäftsführer blicken zurück und betonen, dass die Dreifaltigkeitskirche, auf deren Grund nun die Kita entstehen würde, ursprünglich als Gemeindehaus geplant gewesen sei. Die Kirche sollte anschließend gebaut werden. „Das ist aber nie geschehen, weil sich die Zahl der Katholiken u.a. in St. Ansgar dynamischer entwickelt hat, als im Neubaugebiet Dankersen“, berichtet Kurze. Darum habe man sich damals dort für den Kirchenbau entschieden und in Dankersen das eigentliche Gemeindehaus bis zum Ende als Kirche genutzt. Kein Wunder also, dass das Gebäude nicht gerade wie eine klassische Kirche aussah.

Kurze bezeichnete sie als Filialkirche der Domgemeinde, deren Kirchenvorstands-Votum zur Nutzung einer Kindertagesstätte allerdings Voraussetzung für die weitere Planung gewesen sei. Danach entschied der Jugendhilfeausschuss der Stadt Minden, ob die Kita gGmbH den Zuschlag überhaupt bekommen würde.

„Ein Jahr bevor wir damals in die Planungen eingestiegen sind, also 2018, bin ich mit Vertretern der Stadt Minden einmal an der Dreifaltigkeitskirche gewesen und habe geschaut, ob ein Kindergartenbau dort überhaupt möglich ist. Danach ist aber seitens der Stadt, die zu diesem Zeitpunkt noch in Gesprächen mit der evangelischen Kirchengemeinde stand, ein Jahr an dieser Stelle nichts weiter passiert. Als dann endgültig klar war, dass dort keine Einigung erzielt werden kann, ging’s schließlich bei uns los, kamen wir mit der Stadt und der Kirchengemeinde entscheidend ins Gespräch“, nennt Stephan Kurze den weiteren Ablauf der Geschehnisse.

Erste Sitzung des Bauausschusses

„Am 19. November 2019 fand unsere erste Bauausschuss-Sitzung statt, der im Laufe der Zeit nahezu wöchentlich viele weitere folgten“, kann sich Elke Vollendorf erinnern. „Dazu haben wir auch immer mal wieder Vertreter von Fachfirmen eingeladen.“ Das Projekt sei man gemeinsam mit Architekt Dirk Steinleger (F.M. Immobilien) angegangen. F.M. Immobilien hat auch die weiteren Schritte bis zur Fertigstellung – die Planung und den Bau – koordiniert.

„Ursprünglich war auf Anregung der Stadt eine fünfgruppige Kindertagesstätte geplant, aber die Verhandlungen der Kommune über das Nachbargrundstück führten zu keinem positiven Ergebnis“, so Kurze. Dadurch habe man die Planung auf dreizügig auslegen und nahezu nochmal von Neuem beginnen müssen.

Nicht alles, was man in insgesamt 55 Sitzungen binnen eines Jahres zusammengetragen und erarbeitet hatte, musste wieder über Bord geworfen werden. „Fakt war allerdings, dass sich die Planung schon gravierend veränderte. Ursprünglich hatten wir das Gebäude von seiner Fläche und seinem Aussehen anders geplant, weil die Grundstücksmöglichkeiten ja ganz anders waren. Und in der Kita war auch eine Praxis für Physiotherapie und ein Fitnessraum mit Geräten, Wohnraum und eine Hausmeisterwohnung geplant. Die Kita war auf einer Grundfläche von rund 900 Quadratmetern vorgesehen. Dazu noch eine große Gartenfläche. Jetzt musste aber alles anders werden.“

Und das wurde es auch. Am 3. Juni 2020 hatte Architekt Dirk Steinleger seine Planungen für eine Kita mit fünf Gruppen vorgelegt, Tage später lag das Angebot für den Abriss der Dreifaltigkeitskirche vor. Alles neu macht der Mai – auch wenn es Juni und Juli wurde. Ende Juli legte Steinleger einen ersten Entwurf für eine dreizügige Kindertagesstätte vor. Jetzt konnte die Planung weitergehen, nicht von Null, aber doch schon stark verändert. Von Dezember 2020 bis August 2021 ging es mit der Stadt um die Einigung des zu überbauenden Flächenanteils (GRZ) auf dem Grundstück an der Sedanstraße.

Am 7. Oktober 2021 wird der Bauantrag gestellt

Dann konnte es endlich losgehen. Am 7. Oktober 2021 wurde der Bauantrag bei der Stadt Minden eingereicht. Zuvor hatte man einen Vorentwurf bereits dem Landesjugendamt zukommen lassen, dessen in Aussichtstellung der Betriebserlaubnis die Grundvoraussetzung für einen Bauantrag ist. Anschließend konnten die Förderanträge gestellt werden. Und am 2. November 2021 rollten schließlich die Bagger in der Sedanstraße an und sorgten für den Rückbau der Kirche und des Glockenturms. Am 31. Januar 2022 wurde schließlich die Baugenehmigung erteilt.

Bis allerdings der erste Spatenstich für den Kita-Neubau erfolgen konnte, mussten sich alle Verantwortlichen noch etwas gedulden. Gut vier Monate dauerte es nämlich noch, ehe sich Vertreter der Kita gGmbH, der Stadt, der Politik, der Wirtschaft und Gäste auf dem Gelände einfanden, um mit dem offiziellen Spatenstich den Neubau beginnen zu lassen. Auf diesen Tag hatte man gewartet, auf diesen Tag wurde hingearbeitet. An der Veranstaltung (übrigens auch beim Richtfest) hatten nicht nur Erwachsene, sondern auch die Kinder der Kita St. Michael, die nach der Fertigstellung von St. Sophia dorthin umziehen würden, teilgenommen und zum Gelingen der Feierstunde beigetragen.  63 Kinder sollen später dort auf dem 760 Quadratmeter großen Grund untergebracht werden.

Ein Jahr nach der Erteilung der Baugenehmigung, genau gesagt am 27. Januar 2023, wehte der Richtkranz über dem Gebäude. Der Richtspruch des Zimmermann
lautete: Die Baukosten für das Gesamtprojekt beziffern sich auf ca. 2,6 Millionen Euro, von denen rund 400.000 Euro auf die im Gebäude integrierte, rund 160 qm große Verwaltung, die auch die Geschäftsstelle des Vereins als Mieter sieht, entfallen. „Für deren Umzug haben wir uns entschlossen, weil uns in der Stadt einfach der Platz fehlte.“ Die Finanzierung der großzügigen Kindertagesstätte laufe derweil über öffentliche Mittel und aufzunehmende Darlehen.

Bei dem Projekt handele es sich um eine Standard-Kita mit einem großen Mehrzweckraum, mit dem die Bewegung der Kinder gefördert werden soll. „Außerdem werden wir einen Raum für Elternarbeit haben, der gleichzeitig auch zur therapeutischen Nutzung möglich ist. Was eben dem praktischen Bedarf entspricht und für eine zeitgemäße Arbeit mit Familien entspricht“, erklärt Kurze.

Im November vergangenen Jahres war es dann soweit, Bis auf die Außenanlagen, an denen wetterbedingt noch gearbeitet wurde, war die Kita St. Sophia bezugsfertig. Und nur wenige Tage später und dem Umzug vom Dom auf die rechte Weserseite bestimmten Kinderstimmen das Geschehen in der neuen Kindertagesstätte St. Sophia, die ihren Namen von der heiligen Sophia erhielt, die im 4. Jahrhundert in Rom lebte und dort den Märtyrertod erlitt. Ihren Gedenktag feiert die katholische Kirche übrigens am 15. Mai. Sophia wird als Schutzpatronin von Gärtnern, Blumenhändlern, Bergleuten, Bierbrauern, Bräuten und Neuvermählten besonders verehrt. Ihr Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Weisheit“. Die nahezu vollständig erhaltenen Reliquien befinden sich im Besitz der Domgemeinde und sollen demnächst unter der Goldenen Tafel im Mindener Dom eine würdige Bleibe erhalten.

 

 

 

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