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Kinder lernen, sich selbst wahrzunehmen

Emilio von Uchtrup sieht beim Yoga viele Vorteile und praktiziert es in der Kita

Der Tag in einer Kita ist voller Leben. Die Kinder spielen, forschen, toben und entdecken. Dabei fällt im Alltag oft auf, dass viele Kinder ein großes Bedürfnis nach Bewegung haben. Es wird gerannt, getobt, geklettert oder gerangelt. All diese Bewegungen sind wichtig. Doch genauso bedeutsam ist es, Kindern auch Momente der Ruhe und bewussten Körperwahrnehmung anzubieten. Angebote, bei denen sie ihren eigenen Körper spüren und erfahren. Denn wenn Kinder lernen, sich selbst wahrzunehmen, ist dies nicht nur für ihre Identitätsentwicklung, sondern auch für die Körperwahrnehmung eine große Bereicherung.

Kinderyoga kann dafür ein wunderbares Angebot sein. Das sagt auch Emilio von Uchtrup, der sich diesem Thema in der Kita St. Ansgar angenommen hat und regelmäßige Yoga-Einheiten und -Angebote im Kindergarten-Alltag anbietet. „Ich habe Yoga in der Ausbildung als Fach gehabt und dadurch seine Vielfalt kennengelernt, die durch sanfte und kraftvolle Techniken die einfache Körperwahrnehmung, Atemübungen und die Konzentration unterstützen.“

Gemeinsam Übungen kreieren

In der Kita sei es wichtig, gemeinsam mit den Kindern Übungen zu kreieren und durchzuführen. „Dabei kann man die Jungen und Mädchen durch das Setzen von Bildmarken für Übungen begeistern oder Bezüge durch eine Geschichte, beispielsweise mit Bewegungen von Tieren, herstellen“, so von Uchtrup weiter.

Mit Kindergarten-Kindern Yoga zu praktizieren, ist zumeist sehr aktiv – aber vor allem eine tolle Erfahrung. Der große Unterschied zum Yoga für Erwachsene besteht darin, dass Kinderyoga von gegenseitiger Interaktion lebt. „Man geht mit den Kindern gemeinsam auf eine Yogareise. Wie auch in der täglichen pädagogischen Arbeit ist Yoga ein Prozess. Man ist für die Kinder ein Wegbegleiter, der ihnen mit Impulsen zur Seite steht.“

Wenn man einzelne Yogahaltungen genauer betrachtet, wird auffallen, dass viele Haltungen beispielsweise „Tiernamen“ haben. Im Yoga begegnet man der Katze, dem herabschauenden Hund oder dem Frosch. Sich in Tiere zu verwandeln, ist für Kinder eine Einladung, die sie zumeist mit großer Freude annehmen. Wie selbstverständlich schlüpfen Kinder in eine Rolle. Man kennt es aus dem Rollenspiel, dass Kinder sich wie von selbst in Tiere, einen Superhelden oder andere Figuren verwandeln. Genauso ist es auch beim Kinderyoga. So ist es für Kinder wie ein Spiel, die wohltuenden Yogahaltungen einzunehmen.

Emilio von Uchtrup umschreibt die Ziele seiner Yoga-Arbeit wie folgt: „Durch Übungen wird die Motorik vielfältig und spielerisch angesprochen, was den Kindern dabei hilft, ihre sensuelle Wahrnehmung zu erproben, zum Beispiel ihren Körper noch näher kennenzulernen. Kinder können durch Yoga besser mit ihren Emotionen umgehen und sich selbst zum Ausdruck bringen.“ Neben einer sich verbessernden Konzentration entstehe bei den Kleinen auch ein eigener Ehrgeiz. Außerdem könnte es die Kinder dabei unterstützen, in sich hineinzuhorchen.

Entscheidend, so von Uchtrup, sei als Ziel aber, „dass jeder erkennt, dass er perfekt ist, wie er ist. Yoga lehrt den Kindern die Erkenntnis des Seins und der Selbsterkenntnis.“

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