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„Aufmerksam warten und dem Kind Raum geben“

Heike Netzeband und Larissa Korsmeier absolvieren einen Lehrgang „Marte Meo“

Der Name beschreibt das zentrale Anliegen des Programms: Fähigkeiten aufzuzeigen, zu aktivieren und zu entwickeln, die zu konstruktiver Interaktion und Entwicklung beitragen. Das Ziel von Marte Meo ist es, Menschen zu ermutigen, ihre eigene Kraft zu nutzen, um Entwicklungsprozesse voranzubringen und anzuregen.

Heike Netzeband und Larissa Korsmeier, Erzieherinnen in der DJK-Kita St. Ansgar, haben eine Weiterbildung „Marte Meo“ besucht und erfolgreich abgeschlossen. Inhaltlich wurde der Fokus auf die Marte Meo Methode mit Hilfe von Videografie gesetzt. Dabei ging es um die genaue Betrachtung von Alltagssituationen, die dann mit den Marte Meo Elementen in Sekunden-Ausschnitten analysiert wurde. Im späteren Verlauf kam zudem die Reflexion des eigenen beruflichen Handelns dazu, welche in freien und geleiteten Situationen mit Videos der Teilnehmer aus der eigenen Praxis erfolgte. Hierbei war es das Ziel die Vorstellung der vielfältigen Einsatzgebiete der Methode zu erlangen und eine gezielte Entwicklungsunterstützung nach Marte Meo zu bekommen.

Aber was ist Marte Meo? Der Begriff „Marte Meo“ wurde der römischen Mythologie entliehen und bedeutet sinngemäß „etwas aus eigener Kraft erreichen“. Die niederländische Pädagogin Maria Aarts entwickelte 1987 diese Videoberatung aus ihrer Arbeit mit autistischen Kindern heraus.

Nicht nur das tägliche Bemühen um das Wohl der gesamten Gruppe, sondern auch das Bemühen um jedes einzelne Kind, sowie herausfordernde Momente und unvorhergesehene Ereignisse erfordern ein hohes Maß an Professionalität und Präsenz. Ein in der Regel geschäftiger Tagesablauf, große Gruppen und sich wiederholender Zeitmangel lassen Reflexion und Gelassenheit für den Augenblick nicht selten in den Hintergrund treten.

Mit Marte Meo wird der Augenblick, eine Begegnung, eine Interaktion der Kinder untereinander und der Kinder mit den pädagogischen Fachkräften gesehen und hervorgehoben. Es wird dabei der Ist-Zustand des Kindes gesehen und dient als Grundlage für die weitere pädagogische Arbeit.

Man erhält detaillierte Informationen darüber, in welchen Augenblicken des Alltagstrubels, eine konkrete Intervention für eine Gruppensituation oder für die Kommunikation mit einem Kind zielführend sein kann. Durch die tägliche Begleitung erhalten die Kinder wertvolle Unterstützung in der Entwicklung ihrer Sprache, ihrer emotionalen und sozialen Fähigkeiten.

„Gerade im Alltag schätze ich viele Marte Meo Elemente. Sie entschleunigen, schaffen einen aufmerksamen, positiven Blick und ein Bewusstsein für die besonderen Augenblicke“.

Und Heike Netzeband ergänzt: „Wichtig ist es, frühzeitig den Dingen und Gefühlen Namen zu geben. Denn nur dann können die Kinder diese für sich richtig einordnen und darüber sprechen.“

Erhalten wertvolle Informationen

Videoaufnahmen vom Gruppenalltag würden die Möglichkeit geben, einen besonderen Blick auf das kindliche Verhalten, eine externe Sicht auf das alltägliche Geschehen zu nehmen. „Videobilder geben uns Informationen über einzelne Verhaltensmuster oder Kontaktwünsche eines Kindes, die im Eifer des Alltagstrubels leicht übersehen werden. Sie zeigen, welche Entwicklungsbotschaft hinter einem Verhalten stehe. „Dadurch erhalten wir wertvolle Informationen und Anregungen, womit wir diesen Kindern Extraunterstützung geben können.“

Durch die Marte Meo Elemente wie z.B das freundliche Gesicht, Linking Up, Nuanciertes Feedback oder positives Leiten, lernen wir mit dem Kind in Kontakt zu treten für die gelingende Kommunikation und die bestmögliche Entwicklungsunterstützung. Dabei können nicht nur pädagogische Fachkräfte davon profitieren, sondern es ist auch von den Eltern im Alltag umsetzbar.

Dazu werden ganz spezielle Kurse für Eltern angeboten. Netzeband und Korsmeier heben als Fazit des Lehrgangs gemeinsam hervor: „Aufmerksam warten, dem Kind genügend Raum geben, der Initiative des Kindes folgen und mit den passenden Wörtern das Gesehene benennen.“

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