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Der Stuhlkreis ist mehr als nur ein lockeres Zusammensitzen

Das morgendliche Ritual in der Kita-Gruppen ist von großer pädagogischer Wertigkeit

Man kennt sie alle: Stuhlkreis, Sitzkreis, Morgenkreis usw. Verschiedene Namen und doch weiß jeder, wovon gesprochen wird. Glaubt man zumindest. Aber weitere Gedanken macht man sich nicht. Ja, die Kinder sitzen im Kreis. Und irgendetwas wird schon passieren. Dass der Stuhlkreis aber von großer pädagogischer Wertigkeit und nicht ein kurzfristiges Zusammensitzen ist, dass nimmt man als Erwachsener nicht wahr.

Es geht beim Stuhlkreis um jenen, meist festen Zeitpunkt des Tages, an dem sich die Kinder einer Kindergarten- oder Krippengruppe im Kreis versammeln, um in einer Runde sitzend gemeinsame Aktivitäten zu machen. Diese Aktivitäten sind sehr vielfältig und umfassen quasi alle fördernden Themengebiete. Es wird gesungen, getanzt, gelesen, erzählt, gespielt, gelernt und vieles mehr. Eben alles in einer großen Gruppe. Also nicht nur ein einfacher Auftakt eines neuen Tages im Kindergarten, sondern sehr viel mehr.

„Der Stuhlkreis ist für die Kinder ein festes Ritual. Und wir Erzieherinnen sehr darin unterschiedliche pädagogische Ziele und Wertigkeiten, offensichtliche und unterschwellige. Aber der Stuhlkreis beinhaltet viel, was für die Entwicklung der Kleinen wichtig ist“, betont Magdalena Maciej, Leiterin der Kita St. Paulus.

Der Stuhlkreis ist aus dem Kindergartenalltag gar nicht mehr wegzudenken. Er strukturiert den Tagesablauf und ist der perfekte Ort, um Kindern soziale Regeln und neue Inhalte zu vermitteln. Nicht zuletzt steht der Stuhlkreis für Spiel und Spaß im Kindergarten!

„Singen, Spielen, Lernen: Der Stuhlkreis im Kindergarten erfüllt viele Funktionen“, sagt Julia Bell. Der Stuhlkreis ist aber nicht nur ein Ort der Kommunikation und des gemeinsamen Spiels – er erfüllt auch eine wichtige Funktion bei der Strukturierung des Tagesgeschehens.

Das Beisammensein in der ganzen Gruppe fördert zudem unheimlich viele Bereiche der kindlichen Entwicklung. Zunächst erfahren sie Gemeinschaft, erleben gemeinsame Interaktion mit anderen Kindern, sowie den Erzieherinnen. Die Kinder erleben Zugehörigkeit zu einem bestimmten System, nehmen sich bewusst wahr. Dies fördert ihre sozialen Kompetenzen ungemein. Sie lernen sowohl auf Erzieherinnen als auch aufeinander zu hören, abzuwarten und Respekt den anderen gegenüber zu entwickeln.

Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein

Durch das Agieren vor einer Gruppe erfahren die Kinder Selbstsicherheit und entwickeln einen gewissen Grad an Selbstbewusstsein.

Kreisspiele im Kindergarten fördern das Gemeinschaftsgefühl und die Bewegungsspiele, Mitmachgeschichten und Spiellieder sind bei den Kindern sehr beliebt. Die Spiele im Stuhlkreis bereichern den Kindergartenalltag als Start am Morgen, zur Auflockerung. Eine besondere Zeit! Eine Zeit, in der montags aber auch das am Wochenende Erlebte von den Kindern wiedergegeben wird, wo der Tages- oder Wochenablauf besprochen wird. Kinder können sich öffnen, können über ihre Gefühle reden. „Der Stuhlkreis sorgt dafür, Sprachanreize zu geben. Kinder wollen sich mitteilen. Und wir geben ihnen im Stuhlkreis den Raum dafür“, so Julia Bell.

Und Magdalena Maciej betont abschließend, „dass wir im Stuhlkreis zwar in dem, was gemacht wird, den roten Faden vorgeben, die Kinder aber in den Bereichen aber Handlungsfähigkeit besitzen.“

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