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Kindern die Angst vor dem Wasser nehmen

Jennifer Hodgson und Jan Edwards kümmern sich in der Kita St. Paulus um die Wassergewöhnung

Kinder möchten und sollen Wasser mit dem ganzen Körper erleben, es mit allen Sinnen wahrnehmen, Erfahrungen sammeln, experimentieren und ausprobieren. Das Baden ermöglicht Kindern vielfältige und interessante Bewegungsmöglichkeiten. Die spezifischen physikalischen Eigenschaften des Wassers und deren Wirkung auf den menschlichen Körper vermitteln völlig neue Bewegungserfahrungen. Bewegung im Wasser fällt somit leichter und macht mehr Spaß.

Je mehr Freude die Kinder im Kleinkindalter am Baden haben, je weniger Angst sie mit dem Medium verbinden, umso schneller erlernen sie später das Schwimmen. Dies wiederum bedeutet nicht nur aktive Gesundheitsförderung, sondern vor allem auch aktive Unfallprävention. 

„Es ist deshalb empfehlenswert, den Umgang mit dem Element Wasser für die Kita-Kinder sehr freudvoll zu gestalten und eine angstfreie, spielerische Wassergewöhnung zu ermöglichen“, sagen Jennifer Hodgson und Jan Edwards, die in der Kita St. Paulus für die Wassergewöhnung verantwortlich zeichnen. „Sie legt den Grundstein für das spätere Verhältnis zum Baden und Schwimmen im See oder in der Halle.“ Bei der inhaltlichen und methodischen Ausgestaltung der Wassergewöhnung wird auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten sowie auf die Eigenheiten der Kinder eingegangen. Das setzt voraus, dass sich pädagogische Fachkräfte sowohl über die Gefahren beim Baden mit Kindern bewusst sind, als auch ein umfassendes methodisches Rüstzeug zur Wassergewöhnung besitzen. Zudem müssen sie den Entwicklungsstand der zu betreuenden Kinder kennen.

In den drei DJK-Kitas wird die Wassergewöhnung das ganze Jahr über für jene Kinder, die anschließend die Kita in Richtung Schule verlassen, angeboten. In der Kita St. Paulus in drei, in den beiden anderen Kitas jeweils in zwei Gruppen. Zwei Gruppen aller Kitas sind pro Woche an der Reihe, so dass jede der insgesamt sieben Gruppen auf mindestens acht Termine kommt.

Voraussetzung Rettungsschein

Voraussetzung, um mit den Kindern im Bereich „Wassergewöhnung“ arbeiten zu können, ist der Erwerb des DLRG Rettungsscheins in Bronze. Nachdem Jennifer Hodgson den bereits abgelegt und das Projekt, das in den Kitas St. Ansgar und St. Michael schon länger läuft, vor einem Jahr verantwortlich in St. Paulus übernommen hat, legte nun auch Jan Edwards den Schein erfolgreich ab. 

Nach zahlreichen theoretischen und praktischen Übungseinheiten stand zunächst die „Theorie“ auf dem Programm. Dabei ging es um Kenntnisse über den Atmungs- und Blutkreislauf; Gefahren am und im Wasser; Hilfe bei Bade-, Boots- und Eisunfällen (Selbst- und Fremdrettung); Vermeidung von Umklammerungen; Hilfe bei Verletzungen und Ertrinkungsunfällen oder Hitze- und Kälteschäden.

 

Als praktische Prüfungsleistungen wurden gefordert:

• 200 m Schwimmen in höchstens 10 Minuten, davon 100 m in Bauchlage und 100 m in Rückenlage mit Grätschschwung ohne Armtätigkeit

• 100 m Schwimmen in Kleidung in höchstens 4 Minuten, anschließend im Wasser entkleiden

• Drei verschiedene Sprünge aus etwa 1 m Höhe (z.B. Paketsprung, Schrittsprung, Startsprung, Fußsprung, Kopfsprung)

• 15 m Streckentauchen

• 50 m Transportschwimmen: Schieben oder Ziehen

• zweimal Tieftauchen von der Wasseroberfläche, einmal kopfwärts und einmal fußwärts, innerhalb von 3 Minuten mit zweimaligem Heraufholen eines 5-kg-Tauchrings oder eines gleichartigen Gegenstandes (Wassertiefe zwischen 2 und 3 m)

• Fertigkeiten zur Vermeidung von Umklammerungen sowie zur Befreiung aus Halsumklammerung von hinten und Halswürgegriff von hinten

• 50 m Schleppen, je eine Hälfte mit Kopf- oder Achselschleppgriff und dem Standard-Fesselschleppgriff

• Kombinierte Übung, die ohne Pause in der angegebenen Reihenfolge zu erfüllen ist: 20 m Anschwimmen in Bauchlage, hierbei etwa auf halber Strecke Abtauchen auf 2 bis 3 m Wassertiefe und Heraufholen eines 5 kg Tauchrings oder eines gleichartigen Gegenstandes, diesen anschließend fallen lassen und das Anschwimmen fortsetzen; 20 m Schleppen eines Partners

• Demonstration des Anlandbringens

• 3 Minuten Durchführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)

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