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Kinder gegen sexuelle Übergriffe schützen

Heike Netzeband legte erfolgreich die Prüfung zur Kinderschutzfachkraft ab

Nicoletta Pousine aus der Kita St. Michael war die erste Erzieherin, die vor wenigen Monaten erfolgreich ihre Prüfung zur Kinderschutzfachkraft abgelegte. Nun tat es ihr Heike Netzeband aus der Kita St. Ansgar gleich. Dieser Kurs richtet sich an pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, die im Rahmen des Schutzauftrages eine beratende Funktion als erfahrene Fachkraft im Rahmen des institutionellen Schutzkonzeptes wahrnehmen. Der Gesamtkursumfang im LWL-Bildungszentrum Vlotho umfasste sechs Module::
Netzeband wählte das Thema „sexualpädagogische Konzeption“ als Abschlussarbeit.

Module:

  1. Rechtsgrundlagen
  2. Grundlagen der Beratung
  3. Misshandlung und Vernachlässigung aus systemischer Sicht
  4. Handlungsschritte zum Kinderschutz in der Einrichtung
  5. Kollegiale Fallberatung
  6. Abschlusskolloquium

Es beinhalte in erster Linie, wie Kinder gegen sexuelle Übergriffe geschützt würden. Dazu zählt zum Beispiel auch, dass die Erzieherinnen sensibilisiert werden, wie es beim Wickeln der Kinder abzulaufen hat. „Die Kleinen dürfen letztlich selbst entscheiden, wer sie wickelt. Da fragen wir schon: Von wem möchtest du gewickelt werden?“ Oder, dass die Tür zwar abgeschlossen wird, aber dennoch aufbleibt. „Dadurch könnte jederzeit ein anderer in den Raum eintreten, denn man darf als pädagogische Fachkraft mit einem Kind beim Wickeln nicht allein sein“, hebt Netzeband hervor.

Zudem sei es sehr wichtig, sexuelle Übergriffe erkennen zu können. „Wie sind die Anzeichen? Wie sind die Reaktionen?“ Bei den Anzeichen gebe es unterschiedliche Wahrnehmungen. „Manche Kinder ziehen sich zurück, andere werden auffälliger. Da kann es gravierende Unterschiede geben“, erklärt die Kinderschutzfachkraft, deren Maßnahme von April 2022 bis September 2023 dauerte. Auch wenn wir keine Psychologen sind, so würden wir aber schon erkennen, wenn sich ein Kind anders verhält. „Dann suchen wir mit den Eltern das Gespräch, ob sich im Umfeld vielleicht etwas verändert hat. Damit versuchen wir dem Verhalten auf den Grund zu gehen. Da wir Vertrauenspersonen sind, kann es aber auch sein, dass die Kinder vielleicht schon die eine oder andere Andeutung machen.“

Erzieherinnen sensibilisieren

Heike Netzeband ist es zudem sehr wichtig, die Kolleginnen zu sensibilisieren. „Es ist halt immer noch ein Tabuthema. Aber je natürlicher es wird, desto leichter lässt sich darüber sprechen.“ Dadurch würden sich auch die Kinder eher öffnen und das eine oder andere erzählen. „Die Kinder sollen auch sagen, wenn ihnen eine Berührung nicht gefällt.“ Es gehe darum, dass es für sie natürlich ist, zu sagen, was ihnen angenehm oder unangenehm ist.

Die Fachkraft stärkt die Erzieherinnen zudem darin, Übergriffe zu melden. „Die ziehen zumeist viele Konsequenzen nach sich. Ich gebe ihnen dann die Sicherheit, dass es richtig ist, dass weiterzugeben und die Hilfestellung, was man tun muss.“

Die neuen Kinderschutzfachkräfte wurden in ihrer Ausbildung auch darin aufgeklärt, was Blessuren an gewissen Körperteilen bedeuten. „Wenn da und da Verletzungen auftauchen, kann es sich definitiv nicht durch einen Sturz oder Unfall handeln. Das muss dann schon eine Fremdeinwirkung gewesen sein.“

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