Alina Borovika präsentiert mit der „Musikkiste“ ein Sprachförderungsangebot
Alina Borovika ist Auszubildende im zweiten Jahr. Im Rahmen der PIA-Ausbildung, die Theorie (Evangelisches Berufskolleg Wittekindshof) und Praxis (Kita St. Michael) beinhaltet, erhält sie jedes Ausbildungsjahr drei praxisbezogene Besuche von Lehrern, auf die sie sich mit entsprechend ausgearbeiteten und vorbereiteten Themen vorbereitet. Zuletzt handelte es sich um ein Sprachförderungsangebot durch Musik mit einer „Musikkiste“ unter dem Motto „Ich bin anders“ zur Förderung des sprachlichen Ausdrucks und zur Stärkung der Freude am Sprechen.
„Ich bin seit Beginn meiner Ausbildung in der Bärengruppe tätig.“ In der Gruppe würden 21 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren betreut, darunter viele mehrsprachige Kinder mit Migrationshintergrund (deutsch, russisch, polnisch, albanisch, portugiesisch, syrisch, türkisch). „Das ist einer der Gründe, warum ein sehr großer Wert auf die Sprachförderung der Kinder in unserer Gruppe gelegt wird. Die Sprache ist für die Kinder von großer Bedeutung, da sie ihnen ermöglicht, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken, sich mit anderen zu verständigen und Informationen aufzunehmen. Es gibt den Kindern die Möglichkeit ihre Umwelt zu verstehen und ihre Umwelt zu erklären. Ebenfalls ist die Sprache eine große Hilfe bei der Entwicklung der sozialen Fähigkeiten und des Selbstvertrauens von Kindern.“
Kinder gestalten die Kiste mit
Um die sprachliche Entwicklung der Kinder zu unterstützen, würden ihnen in der Gruppe regelmäßig verschiedene Lernarrangements mit unterschiedlichen sprachlichen Anregungen angeboten. Absoluter Favorit seien Sprachförderungsangebote durch Musik. „Ich hatte mich daher entschieden, in meinem Bildungsangebot mit den Kindern die von ihnen selbstgestaltete ‚Musikkiste‘, mit dem Thema ‚Anders als du‘ vorzustellen und zu besprechen sowie anschließend das Lied zu singen.“ Gesagt, getan. Im Vorfeld wurden Bilderbücher angesehen und in die Musikkiste gelegt. Aus Bildern entstanden dann eigene Strophen eines Liedes. Die Musikkiste wurde mit Blumen, Regenbögen oder Häuser bemalt. Zum Thema „Ich bin anders“ strichen die Kinder dann besondere Merkmale wie Haare, Hautfarbe und anderes heraus.
Das Zusammenspiel von Sprache und Musik habe erfolgreich bewiesen, dass solche Angebote sehr hilfreich in der sprachlichen Entwicklung der Kinder seien. „Durch das Singen und Musizieren lernen die Kinder Worte und Sätze auswendig und verbessern dadurch ihre Sprachkenntnisse. Ebenfalls können die Kinder bei dem Gestalten und Präsentieren der Kiste ihre sprachliche Ausdrucksfähigkeit entwickeln, da es in diesen Phasen zu einem Dialog mit ihren Freunden oder der Fachkraft kommt.“
Der kindliche Spracherwerb ist ein komplexer Prozess, bei dem Kinder lernen, Sprache zu verstehen und zu produzieren. Laut den Bildungsgrundsätzen NRW erhalten die Kinder von Anfang an in ihrer Umgebung sprachliche Anregungen und entwickeln dadurch ihre Sprachkompetenz. Das Leitziel des kindlichen Spracherwerbs ist die Förderung der sozialen Integration des Kindes. Durch die Entwicklung der Sprachkompetenz, erwerben Kinder die Fähigkeit, sich in ihrer Umwelt zu verständigen und zu kommunizieren. Sie lernen, sich auszudrücken und zu verstehen, was andere sagen. Dies ermöglicht es ihnen, sich in ihrer Umwelt zurechtzufinden, Beziehungen aufzubauen und ihre Persönlichkeit zu entwickeln.