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Sprachliche Kompetenz beeinflusst den weiteren Bildungsweg

Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel der Welt ist“:
Katja Trognitz ist als Fachberatung bei der DJK angesiedelt

Das Motto ist Programm. Und es hätte vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kaum treffender erwählt werden können: „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel der Welt ist“. Wie wahr. Aber eigentlich nichts Neues. Oder vielleicht doch? Letztlich geht es hierbei nicht darum, den Kindern in den Kitas eine Fremdsprache mit auf den Weg zu geben. Nein, bei diesem bundesweiten Programm, für das sich 2017 schon die Kita St. Ansgar qualifiziert hat und bei dem nun die Kitas St. Paulus und St. Michael folgen werden, geht es in erster Linie darum, möglichst alle Jungen und Mädchen teilhaben zu lassen. Es geht um das Wohlergehen jedes einzelnen Kindes.

Katja Trognitz ist „zusätzliche Fachberatung Sprach-Kitas“. Sie ist diejenige, die das Programm im heimischen Raum mit mehreren Kitas mit Leben füllt, es betreut und begleitet, Schulungen vornimmt. Die erste Welle der bundesweiten Maßnahme startete zu Beginn des Jahres 2016. Seit dem 1. Juli 2017 ist Trognitz, und mit ihr elf Kitas als Verbund, dabei. „Trägerübergreifend“, wie sie hervorhebt. So etwas sei sicherlich keine Selbstverständlichkeit, funktioniere aber sehr gut. Die meisten am Programm beteiligten Kindertagesstätten kämen aus Minden, aber auch in Espelkamp (2) und Herford (1) würden Einrichtungen dem Verbund der „Sprach-Kitas“ angehören.

Bund finanziert 19,5 Stundenkraft

Personell ist das Programm wie eine Pyramide aufgebaut. Trognitz gibt ihre Inhalte an das aus der jeweiligen Kita-Leitung und einer zusätzlich pädagogischen Fachkraft „Sprach-Kita“ gebildeten Kita-Tandem weiter. Die Fachkraft „Sprach-Kita“ trägt es dann in ihre Einrichtung, wendet sich damit an die dortigen pädagogischen Mitarbeiter(innen). Für die Kindertagesstätten bietet das Programm einen nicht unwesentlichen weiteren Vorteil, denn die Fachkraft „Sprach-Kita“ wird durch das Bundesprogramm des Familien-Ministeriums mit 25.000 Euro als 19,5 Stundenkraft gefördert. „Für die Träger ist es gut zu wissen, dass man eine Fachkraft einstellen kann, die von anderer Stelle aus bezahlt wird“, so die heimische Fachberatung.

Der DJK Dom Minden kommt im heimischen Verbund dabei eine besondere Rolle zu, denn die Stelle von Katja Trognitz ist bei ihr angesiedelt. Nach Gesprächen mit dem Jugendamt hatte sich Elke Vollendorf, Geschäftsführerin der ­DJK-Kita gGmbH und seinerzeit Leiterin der Kita St. Ansgar, 2017 bereiterklärt, die Stelle der zusätzlichen Fachberatung „Sprach-Kitas“ bei der DJK auszurichten. „Nach der Teilnahme an diesem Programm war die Resonanz der pädagogischen Fachkräfte hier sehr gut.“ berichtet Vollendorf.

Für Außenstehende wirkt das Programm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel der Welt ist“ auf den ersten Blick wie eine Weiterführung früher Bundesprogramme mit dem Ziel, dass Kinder schnell Deutsch erlernen und dabei in der ­Einrichtung ihre Muttersprache möglichst nicht gebrauchen. Früher sei immer propagiert worden, dass Familien aus anderen Teilen der Welt, die der deutschen Sprache nicht mächtig wären, durch Kurse und andere Maßnahmen die Probleme überwinden müssten. Der Ansatz, der dem jetzigen Bundesprogramm zugrunde liegt, sei aber ein gegenteiliger, so Trognitz „denn hierbei wird berücksichtigt, dass Sprachentwicklung ein ganzheitlicher Prozess ist. Wenn Kinder, statt defizitorientiert in ­Fördermaßnahmen, aktiv ins Gruppengeschehen eingeladen und eingebunden werden, beteiligen sie sich auch eher (sprach)aktiv. Hier setzt das Programm an.“

Eltern müssen gern in die Kita kommen

Beim Blick auf die Kinder sei ein Zusammenwirken mit den Eltern eine wichtige Säule für den Erfolg. „Jungen und Mädchen sind nun mal in ihren Familien verankert. Arbeit mit Kindern erfordert daher immer auch die Zusammenarbeit mit ihren Familien. Es gilt nun zu erreichen, dass die Eltern gern in die Kita kommen und sich dort auch wohlfühlen“, macht die heimische Fachberatung deutlich.

Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Inklusion. „Jedes Kind soll sich als gleichwertigen, geschätzten und respektierten Teil der Kita-Gruppe erleben.“ Die pädagogischen Fachkräfte müssten die Vielfalt in der Gruppe als Ressource ­wahrnehmen und sich für jedes einzelne Kind interessieren. „Gutes Klima ohne Ausgrenzung“, betont Trognitz.

Zudem soll eine alltagsintegrierte sprachliche Bildung integriert werden. Und zwar für alle Kinder durch die Begleitung und feinfühlige Unterstützung in ihrer natürlichen Sprachentwicklung. Die Bildungsarbeit der pädagogischen Fachkräfte würde den Kindern dabei kontinuierliche Lern- und Sprachanregungen im Alltagsgeschehen bieten.

Die Institutionen sind gefordert

Bezuschusst wurde das Programm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel der Welt ist“ im Zeitraum 2017 bis 2020 mit 600 Millionen Euro. Nicht weniger als 7.000 zusätzliche halbe Fachkraftstellen in Kitas und in der Fachberatung konnten in diesem Zeitraum geschaffen werden.

Geld, das gut angelegt ist, wie auch Kita-Geschäftsführerin Elke Vollendorf findet. „Sprache ist nun mal der Schlüssel. Durch sie erschließen wir uns die Welt, treten mit Menschen in Kontakt und eignen uns Wissen an.“ Und Katja Trognitz ergänzt: „Sprachliche Kompetenzen haben einen erheblichen Einfluss auf den weiteren Bildungsweg. Dies gilt besonders für Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien und Familien mit nicht deutscher Herkunftssprache.“

Und wie betonte die UNESCO-Kommission schon 2009: Nicht das einzelne Kind hat sich an die Bildungseinrichtung anzupassen, sondern die Institutionen stellen sich auf die Voraussetzungen der Kinder ein.

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