Julia Bell: Bachelor-Studium an der Internationalen Hochschule in Hannover mit Praxisarbeit in den Kitas
Bevor sie als FSJ-lerin aktiv wurde, war sie, die mit ihren Eltern aus dem Rheinland in den östlichsten Zipfel Westfalens umgezogen war, bereits ehrenamtlich bei Ferienspielen und im Kinderzirkus Peppino Poppolo des Anne Frank-Hauses aktiv – und ist es bis heute. Ihr Freiwilliges Soziales Jahr führte sie nach Schulende dann in die Biologische Station Minden-Lübbecke in Nordholz, wo sie für sich die Antwort darauf finden wollte, ob ihr beruflicher Werdegang später auf den biologischen oder sozialen Bereich ausgerichtet sein soll. Im Verlauf des Jahres stieg Bell dort in die Umweltbildung ein und führte eigenständig Führungen durch, von der Kita bis zur Oberstufe des Gymnasiums. „Das hat mir sehr gut gefallen und daher fiel meine Entscheidung auf die soziale Arbeit.“
So schrieb sie sich an der IU Internationalen Hochschule in Hannover für den Studiengang „Soziale Arbeit“ ein. Ein Studium, das auf sieben Semester, also dreieinhalb Jahre, ausgelegt ist. Und genau diese IU arbeitet mit entsprechenden Praxispartnern zusammen. Während sie für den theoretischen Teil verantwortlich ist, kommt dem „Gegenüber“ die praktische Arbeit mit dem
Studierenden zu. Und hier suchte sich Julia Bell die DJK Dom Minden Kita gGmbH aus. „Für uns völliges Neuland, weil wir bislang ausschließlich Partner in der Ausbildung zur sozialpädagogischen Fachkraft sind und diese Ausbildung vorwiegend didaktisch/methodische Arbeitsfelder beinhaltet“, erklärt gGmbH-Geschäftsführerin Elke Vollendorf. „Aber wir haben dennoch Ja dazu gesagt.“
Das Bachelor-Studium umfasst für Julia Bell drei Praxistage pro Woche in der Kita und zwei an der Uni. Aktuell ist sie in der Kita St. Ansgar im Einsatz. „Bis Ende September“,
wie Bell betont. Aber sie soll natürlich in alle drei Kitas reinschnuppern. „Ich soll auch die Tätigkeit der Leitungen kennenlernen, sie ausüben. Darüber hinaus ist die Vernetzung mit Akteuren aus dem Umfeld einer Kita ein wichtiger Bestandteil. Aber auch die Arbeit in der Verwaltung.“
Abgrenzung zu Berufsfeldern
Die Organisationsstrukturen überschauen und Entscheidungsabläufe und Aufgabenverteilungen nachvollziehen, gehört ebenfalls dazu. Hinzu kommt, Abgrenzungen zu anderen Berufsfeldern definieren zu können oder berufsethische Prinzipien der Sozialen Arbeit im Vergleich zu anderen Berufsrollen erkennen zu können und danach zu handeln.
„Für uns als Praxispartner ergibt sich die Möglichkeit, uns etwas Neues zu eigen zu machen, uns selbst weiterzuentwickeln. Die Hochschule findet passende Bewerber unverbindlich und auf unsere individuellen Anforderungen ausgerichtet“, betont Vollendorf. „Sie garantiert uns, junge Menschen mit hoher Qualifikation zu bekommen, so dass wir möglicherweise Fachkräfte für uns selbst ausbilden können, die nach ihrem Studium sofort einsatzfähig wären und es dadurch nicht zu langen Einarbeitungszeiten kommen würde.“
Seitens der Hochschule wird garantiert, dass der Praxisbereich während des Studiums flexibel zu handhaben wäre. Ob wöchentlicher Wechsel oder durch geteilte Woche – die
Arbeitszeit der Studenten könne anhand von Zeitmodellen der Hochschule auf den Praxispartner zugeschnitten werden.
Die Vielfalt der DJK macht’s
Was Julia Bell nach ihrem Bachelor-Studium machen möchte, weiß sie heute noch nicht. „Mir kommt sicherlich zugute, dass ich bei der DJK in unterschiedlichen Kitas mit Kindern, die aus unterschiedlichen Milieus kommen, zu tun habe. Dadurch wäre auch das Jugendamt eine Möglichkeit. Aber vielleicht auch die DJK Dom Minden Kita gGmbH. Ich weiß es noch nicht.“ Um diese Antwort zu finden, hat sie ja auch noch mehr als drei Jahre Zeit.