„Blue Heat“ tritt bei den Spielen der Minden Wolves erstmals in Erscheinung
Wer im Cheerleading ausnahmslos die Form der Anfeuerung sieht, bewegt sich auf dem Holzweg. „Inzwischen wird Cheerleading längst als selbstständiger Wettkampfsport betrieben“, betont Michelle Eichloff, die gemeinsam mit Svenja Kohl den neuen Bereich innerhalb der DJK aufbaut.
Aber was ist Cheerleading heute, was beinhaltet es? „Es ist eine abwechslungsreiche, temperamentvolle Sportart, die schwungvolle Tänze, akrobatische Hebe- und Wurffiguren sowie Elemente des Bodenturnens zu einer temporeichen Mischung vereint und mit Anfeuerungsrufen kombiniert“ hebt Svenja Kohl hervor. Mit dieser schwungvollen Mischung heizen die Cheerleader dann die Stimmung der Zuschauer an und animieren sie dazu, das eigene Team anzufeuern. Auch in den Spielpausen unterhalten sie das Publikum mit Tänzen, Pyramiden und guter Laune.
Eichloff ergänzt: „Cheerleading ist eine eigene, erstzunehmende Sportart. Wir erbringen nicht nur körperliche Anstrengungen, sondern müssen auch die treibende Kraft der Stimmung am Spielfeldrand sein, um unsere Wolves zu Höchstleistungen anzuspornen“ Nicht zuletzt soll für den Zuschauer auch noch alles spielerisch leicht aussehen. Diese Aufgaben verlangen von Cheerleadern neben hartem Training vor allem Enthusiasmus und Motivation.“
Wenn man als Außenstehender die Begeisterung in den Augen der Aktiven sieht, ihre Fokussierung und ihren Willen wahrnimmt, dann versteht man auch das breite Grinsen in ihren Gesichtern, wenn es um ihren Sport geht. Und daher freut sich das verantwortliche Duo von „Blue Heat“, wie sich die Cheerleader der DJK Dom nennen, auch über jeden Zuspruch. „Bei uns ist jeder herzlich willkommen, der Spaß an akrobatischen und tänzerischen Elementen hat und sportlich über sich hinauswachsen will“, hebt Michelle Eichloff hervor. Und auch Männer können mitmachen. Kohl: „Das ist schließlich keine Frauen-Sportart. Wir würden uns sehr darüber freuen, auch männliche Mitglieder zu bekommen. Das wäre supercool! Wir brauchen sie zum Stützen und Auffangen. Die Jungs sind in der Regel doch ein wenig kräftiger als unsere Mädels.“
Im Rahmen des „Tags des Sports“ kamen DJK-Sportwartin Agnes Schmitz und Michelle Eichloff ins Gespräch. „Sie fragte mich, ob ich mir den Aufbau einer solchen Gruppe vorstellen könnte. Ich war direkt begeistert, nicht nur weil ich 13 Jahre lang hier in Minden auf Wettkampfebene geturnt hab, auch weil mein Verlobter bei den Minden Wolves spielt.“ Somit war eine Voraussetzung für ein entsprechendes Training bereits gegeben. Die andere brachte Svenja Kohl mit ein. Beide kennen sich seit Jahren. Und Svenja zeichnet für die tänzerische Komponente verantwortlich, war 18 Jahre in der Kamipo im Gardetanz aktiv. Und da Beide sich nur anschauen mussten, als es darum ging, „gemeinsame Sache“ zu machen, waren sofort Nägel mit Köpfen gemacht. „Als Team können wir uns viel besser für das Projekt einbringen, wir ergänzen uns sehr gut“, so Kohl, die während ihres Studiums in Paderborn schon einen dreimonatigen Cheerleading-Kurs belegt hatte.
Zum Schnupper-Tag des jüngsten Sprösslings der DJK kamen mehr als 20 Interessierte. Und auch die folgenden Trainingseinheiten, die thematisch nach Akrobatik und Tanzen unterteilt sind, erfreuen sich eines tollen Zuspruchs. „Das heißt nicht, dass wir bereits komplett sind. Wir freuen uns über jeden, der zu uns kommt und die Sportart ausprobieren möchte“, macht Michelle Eichloff deutlich. Das gilt auch für Jungen und Männer.
Mitmachen kann jeder ab 14 Jahren. „Aktuell haben wir eine Bandbreite von 14 bis 28.“ Kurzfristig möchte man sich bei den Spielen der Minden Wolves präsentieren. „Darauf freuen wir uns schon.“ Später sind dann auch Teilnahmen an Wettkämpfen und Meisterschaften geplant. „Aber erst einmal müssen wir die Basics beherrschen“, so Eichloff weiter.
Als vorrangige Aufgaben sehen die Zwei mehrere Punkte an. Kohl: „Wir wollen ein Teamgefüge herstellen und als Einheit auftreten. Zudem gilt es eine gute Show auf die Beine zu stellen und abzuliefern, natürlich mit einer tollen Choreo und Wow-Effekten, mit denen wir die Leute abholen und sie anschließend das Gefühl haben, das wir was Gutes geboten haben.“
Cheerleading ist also definitiv mehr, als nur eine hübsche Nebensache.