Darts erfreut sich großer medialer Berücksichtigung und ist längst ein Vereinssport geworden
Flüssig, gerade, ohne Kraft. So sieht für einen Experten beim Dart der richtige Bewegungsablauf aus. Zu schaffen in jedem Alter.. „Ob Mann oder Frau, jung oder alt, mit Behinderung oder ohne – jeder kann auf vergleichbarem Niveau gegen jeden spielen. Das macht die Faszination des Darts aus.“ Der Spaß, die drei Pfeile jedes Mal so zu platzieren, wie es erforderlich ist, mache den Reiz aus. „Natürlich klappt das nicht bei jedem Versuch. Dann muss man eben wieder etwas umplanen“, sagt Andy Günter, in der DJK Dom Minden verantwortlich für die Darts-Sparte.
Der freut sich seit der Gründung der Gruppe im Februar 2019, in dem übrigens auch die American Footballer und die Fußballer ihre Gehversuche starteten, über ungebrochene Beliebtheit seiner Sportart. Das liegt natürlich auch an der medialen Berücksichtigung des Dart-Sports. Insbesondere der alljährlichen Weltmeisterschaft, die im Dezember den liebevoll nur „Ally Pally“ genannten Alexandra-Palace im Norden Londons jedes Mal aufs Neue zum Tollhaus werden lässt.
Wie auf einem Kostümball
Man kommt sich vor wie auf einem Kostümball, so viele Fans sind verkleidet. Die Feier-Meute greift dabei meist zum Pitcher, einem Gefäß mit 1,9 Liter Bier. Das gehört genauso dazu, wie der Rauch geschwängerte Raum. Und wenn ein Spieler dann drei Darts in die Triple-60 wirft, dann erschallt aus tausend Kehlen der obligatorische Schlachtruf „Onehundreteighty“. Das ist es, was Darts immer beliebter macht. Und damit für die Vereine auch planbarer. Es ist nicht nur der Kneipensport, den viele sehr wollen. Es ist auch ein Vereinssport. Und durch Turniere wie die im „Ally Pally“ auch einer, der nichts an seiner Beliebtheit einbüßt, der immer wieder neue Freunde hervorbringt.
„Als wir die Sparte gründeten, waren wir 14 Spieler, die in den Jugendräumen im Haus am Dom auf drei Scheiben spielten“, erinnert sich Andy Günter. Es sei eine reine Fun-Gruppe gewesen. „Der Spaß stand im Vordergrund.“ Aber nicht lange, „denn da haben wir eine interne Liga ins Leben gerufen.“ Aber dann kamen weitere Spieler dazu. „Also haben wir eine A- und eine B-Liga gegründet, in der jeder gegen jeden spielt.“ Zu dem Zeitpunkt sei man bereits auf 30 Spieler angewachsen. Interesse, an offiziellen Meisterschaftsrunden teilzunehmen, sei aber nie dagewesen.
„Wir wollten einfach ein Maximum an Spaß.“ Natürlich mit dem Reiz, in der Liga entsprechend abzuschneiden. „Es gibt da auch Regeln. So steigen die letzten Beiden der A-Liga ab, die beiden Erstplatzierten der B-Liga auf. Und der Drittletzte der A-Liga und der Dritte der B-Liga spielen noch eine Relegation aus.“ Diese Mischung aus Spaß und Liga sorge auch dafür, dass selbst nach fast fünf
Jahren des Bestehens die Spieler immer noch fest zur Stange halten würden. „Wir treffen uns jeden Donnerstag. Ich kann mich nicht erinnern, dass mal eine Einheit ausgefallen ist. Es sei denn, im Haus war eine andere Veranstaltung. Dann haben wir aber am Dienstag gespielt.“ Daran würden auch Ferien oder Feiertage nichts ändern.
In der Spitze seien es 45 Spieler gewesen, die bei der DJK Pfeile auf das Board warfen. „Aber das ändert sich durch Beruf oder Gesundheit immer. Normal sind wir immer um die 30 gewesen. Und das ist auch jetzt so.“
Im Anschluss an die eigene Saison führt man ein Spaß-Doppel-Turnier durch, in dessen Rahmen auch die Pokale und Medaillen an die Besten übergeben werden. „Da gibt es eine richtige Zeremonie“, verrät Günter, der noch mal erklärt, warum man es bei internen Wettkämpfen belässt. „Am Wochenende würden wir das nicht hinkriegen, da wir viele Darter haben, die auch noch Fußball oder Handball spielen.“
Teilnahme an Hobbyturnieren
An Hobbyturnieren nehme man allerdings schon mal teil, wie zuletzt mit 14 Spielern bei den Heidjer Bulls. Eines davon richte man schließlich ja auch selbst aus (siehe Bericht an anderer Stelle). Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Helge Tiemann-Riedel organisiere man einmal im Jahr ein eigenes Turnier mit 48 Startern. „Wir haben schon immer eine Warteliste, so beliebt ist es.“
Abschließend betont Günter noch einmal, wie stabil die Dart-Sparte der DJK Dom Minden sei. „Wir zählen sicherlich zu den drei größten Gruppen im Mühlenkreis!“