American Football: Den ersten gegnerischen Score können die Minden Wolves beim 65:7 gegen die Hamm Aces verkraften
Meisterschaft, Aufstieg! Die Ziele der Minden Wolves sind neu definiert. „Wer mit weißer Weste in die Sommerpause geht und im bisherigen Saisonverlauf so dominant aufgetreten ist, der kann nur den Titel als Ziel ausgeben!“ Volker Krusche, Sportdirektor der American Footballer der DJK Dom Minden, peilt mit seinem Team jedenfalls den Durchmarsch von der NRW-Liga bis in die Oberliga an. „Wenn wir angesichts der Überlegenheit an unserem anfänglichen Ziel, als Aufsteiger ein positives Punktekonto zu erreichen, festhalten würden, dann würden die Fans das nicht verstehen.“
Im abschließenden Heimspiel gegen die Hamm Aces endet eine grandiose Serie, eine andere hat dagegen Bestand. Beim 65:7 (14:0, 7:7, 21:0, 23:0)-Kantersieg vor mehr als 1.600 Zuschauern, die trotz Ferienanfang, der großen Schlager-Party und des Ferienbeginns den Weg ins Weserstadion finden, gegen die überforderten Hamm Aces wahren die Wölfe ihre weiße Weste, lassen die Asse aber einmal stechen, müssen aufgrund einer kleinen Unachtsamkeit in der ansonsten wieder sattelfesten Defense den ersten gegnerischen Score dieser Saison hinnehmen. Das Ende der Null-Punkte-Serie. Bei den Wolves-Verantwortlichen ist man aber nicht böse darum. „Jede Serie hat mal ein Ende. Mir war es viel wichtiger, wie wir in den vier Vierteln aufgetreten sind. Und damit bin ich absolut zufrieden“, so Gamble. Krusche geht noch einen Schritt weiter. „Natürlich hätten die Jungs die Null gern gehalten. Das kann man auch verstehen. Aber jetzt redet keiner mehr über diese Serie und wir können uns voll und ganz darauf konzentrieren, die vor uns liegenden Spiele zu gewinnen.“
Es ist gegen Hamm eigentlich wie in den vorherigen Spielen. Die Defense wehrt den Gegner gleich bei seinem ersten Angriff an dessen 10 Yard-Linie ab, dringt mit der Offense bis auf ein Yard an die Goalline vor und markiert in Person von Michael Davis den ersten von insgesamt neun Touchdowns. Tobias Pauls, der alle Extrapunkte wieder sicher zwischen die Torpfosten setzt, erhöht umgehend auf 7:0. Kaum ist der Jubel über die schnelle Führung verhallt, da stockt Davis mit einem 25 Yardlauf gemeinsam mit Pauls auf 14:0 auf.
Dann schreibt Sven Kubisch Geschichte. Hamm spielt in der fünften Minute des zweiten Viertels einen vierten Versuch aus, ein langer Pass über 34 Yards landet beim freistehenden Kubisch und der nutzt die Gelegenheit zwischen zwei Wolves hindurch in die Endzone zu sprinten. „In dem Moment haben wir geschlafen, waren nicht fokussiert, dass Hamm den Versuch ausspielt“, erklärt Phil Gamble. Kubisch und seine Mitspieler feiern den Touchdown wie eine Meisterschaft. Immerhin hat man schon vor der Partie betont, das Ziel zu verfolgen, der weißen Wolves-Score-Weste den ersten Flecken beizubringen. Nach dem Extrapunkt hieß es dadurch nur noch 14:7 für die Hausherren.
Die brauchen wahrscheinlich diesen Weckruf, zudem ein paar Minuten, um sich zu schütteln und kompromisslos in die Spur zurückzukehren. Ein erfolgreiches Fieldgoal von Tobias Pauls muss wiederholt werden. Hamm stellt einen guten Block und verhindert die drei Mindener Punkte. Wenig später aber schlagen die Wolves wieder zu. Marcel Wiegmann fängt einen Pass in der Endzone, Pauls kickt das Ei zwischen die Pfosten – und schon geht das Wolfsrudel mit einem klaren 21:7 in die Halbzeitpause.
Aus der kommt das Team hochfokussiert zurück auf den Rasen. Mattis Willuhn sorgt mit einem Quarterback-Sneak und wenig später nach einem gelungenen Fake für zwei weitere Touchdowns. Phil Gamble umkurvt die Gegenspieler der Aces wie Slalomstangen und erhöht – zusammen mit Pauls Extrapunkt – nach dem dritten Viertel auf 42:7.
Den Gästen aus Hamm ist ein konditioneller Einbruch nun deutlich anzumerken. Erst gelingt D-Liner Leon Blase, der Hamms Quarterback in dessen Endzone stoppt, ein Safety, der zwei weitere Punkte einbringt, dann stocken Lars Weiß mit zwei Touchdowns und Marcel Wiegmann mit einem weiten Satz und ausgetreckten Armen mit den Extrapunkten von Tobi Pauls den Score am Ende auf 65:7 auf.
10:0 Punkte und ein Gesamtscore von 234:7 zeigen die Dominanz der Wölfe, die nun in die Sommerpause gehen. Am 13. August treten sie beim Gastspiel in Hamm wieder in Erscheinung, um am 17. September gegen die Brilon Lumberjacks noch einmal vor eigenen Fans aufzulaufen. Dann würden die Minden Wolves gern mit den eigenen Fans den Titel einfahren. Doch dazu müssen die beiden vorherigen Auswärtsspiele erst einmal gewonnen werden.
Bericht: Volker Krusche
Fotos: DJK Dom Minden