Die Minden Wolves gehen optimistisch in die Oberliga-Saison und starten mit Testspielen gegen prominente Gegner
27„Und es geht schon wieder los…“ Endlich werden sich die Fans des American Football sagen. Endlich hat das Warten ein Ende. Nachdem man die Wintermonate mit den Spielen der NFL im Fernsehen verbracht hat, wird es jetzt LIVE wieder ernst. Für die Minden Wolves, die Football-Sparte der DJK Dom Minden, heißt es nach fast 20 Wochen des Trainings und der intensiven Vorbereitung auf das Feld des Weserstadions zurückzukehren und vor hoffentlich wieder großer Zuschauerkulisse ihr Können unter Beweis zu stellen.
Und das einmal mehr als Neuling, denn nach zwei Aufstiegen gehen die Mannen von Headcoach Phil Gamble nunmehr in der Oberliga, der zweithöchsten Spielklasse in Nordrhein-Westfalen an den Start. Und das mit breiter Brust. Kleine Brötchen backen kommt für Gamble und sein Team nicht in Frage. „Wir wollen auch in dieser Liga ein gehöriges Wörtchen an der Spitze mitreden. Ich bin jedenfalls optimistisch, dass uns das auch gelingen kann“, blickt der leitende Übungsleiter der Wölfe nach vorn.
Topfavorit sind die Wolves nicht. Das waren sie aber auch vor Beginn der zurückliegenden Saison nicht. Damals wurden den Lippstadt Eagles die größten Chancen eingeräumt, die die heimischen Footballer aber gleich am ersten Spieltag mit einem 34:0 zunichte machen.
Keine Angst vor dem Titelfavoriten
Diesmal heißt der heiße Titelaspirant Krefeld Ravens. Nicht nur die Tatsache, dass die „Raben“ nur hauchdünn am Aufstieg vorbei geschrammt sind, weil sie durch eine Heim-
niederlage den direkten Vergleich mit Wuppertal verloren hatten, heben sie in die führende Rolle, auch die Tatsache, dass sie – schenkt man Gerüchten Glauben – über den mit großem Abstand umfangreichsten Etat verfügen, spricht für das Team aus dem Rheinland. Die wirtschaftlichen Möglichkeiten haben dazu geführt, dass es sich mit zahlreichen neuen Spielern und Coaches verstärkt hat.
Phil Gamble lässt das kalt. „Wir schauen auf uns, nur auf uns. Was andere machen, können wir nicht beeinflussen. Höchstens dadurch, dass wir gegen sie gewinnen.“ Krefeld ist Favorit, bei einer Niederlage würde dort aber mit Sicherheit der Baum brennen. „Und das Feuer möchten wir gern entfachen. Auch die Ravens müssen gegen uns erst mal bestehen. Und wir werden alles versuchen, dass ihnen das nicht gelingt.“
Zu Aussagen zum Saisonziel hält sich Phil Gamble, wie auch Sportdirektor Volker Krusche (noch) bedeckt. „So gut wie möglich abschneiden. Auf jeden Fall aber vorn mitmischen!“ Wenn am Ende das Meisterschafts-Tripple herausspringt, haben alle Beteiligten sicherlich nichts dagegen.
Zwar haben den Verein mit Lars Weiß und kurzfristig auch Kai Schröter zwei Talente verlassen und müssen die Wolves mit Leon Blase (Kreuzbandriss und Meniskusschaden) sowie Tim Wiegmann (Handoperation) verletzungsbedingt auf wichtige Akteure verzichten, dafür aber hat sich das Team gut verstärkt: Mike Davis ist in Minden geblieben, Cory Gardiner hat sich einen Job gesucht und ist aus Australien zurückgekehrt. Zudem werden die Amerikaner Willie Fedd jr, Kenneth Patten jr und Rashon Fletcher in diesem Jahr ebenso das Wolves-Trikot tragen, wie die jungen vielversprechenden Quarterback Conor Tait (Irland), der deutsche Tight End Aymen Tlili (Düsseldorf) und der englische U19-Nationalspieler Jonathan Mbanefo, der an der Nottingham University als Receiver und Linebacker eingesetzt wurde.
Bevor die Saison für alle beginnt, stehen den Minden Wolves zunächst zwei hochkarätige Testspiele gegen höherklassige Gegner auf dem Programm: am 1. April ist der letztjährige Regionalliga-Vizemeister, die Bielefeld Bulldogs, zu Gast im Weserstadion, 14 Tage später, am Samstag, 15. April, stellt sich der letztjährige Erstligist, die Düsseldorf Panther, in Minden vor. Die Saison beginnt eine Woche später mit dem Gastspiel bei den Aachen Vampires.