Regionalliga-Vize Bulldogs mit 21:0 deklassiert und gegen die Panther an einer Sensation geschnuppert
Es sollten erste Test, erste Standortbestimmungen sein – doch es wurden Bestätigungen, dass die Minden Wolves, die American Footballer der DJK Dom Minden sportlich auf dem Vormarsch sind. Headcoach Phil Gamble hatte sich vor dem Start der Saison in der Oberliga (4. Liga) ganz bewusst Kontrahenten ausgesucht, die in höheren Spielklassen als seine Jungs spielen. „Es galt zu sehen, ob wir reif und weit genug sind, um gegen höherklassige Konkurrenz mithalten und eine gute Leistung abliefern zu können.“ Die Antwort auf seine Frage stimmte ihn zuversichtlich für die Saison, denn in beiden Partien wusste das Wolfsrudel zu überzeugen. Und das – trotz miserabelster Witterungsbedingungen – vor sehr guter Zuschauerkulisse.
Zunächst war der letztjährige Vizemeister der Regionalliga in Minden zu Gast: die Bielefeld Bulldogs, die punktgleich mit dem Titelträger die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga nur hauchdünn verpasst hatten. Vor sage und schreibe 1.000 Zuschauern dominierten die Minden Wolves diese Partie und ließen den Gästen, die vor der Partie noch vollmundig davon gesprochen hatten, den Wolves eine Lehrstunde verpassen zu wollen, nicht den Hauch einer Chance. Bielefeld kam im gesamten Spiel lediglich einmal in die Mindener Redzone, wurde dabei aber von der einmal mehr starken Defense der Gastgeber gebremst und scheiterte auch mit einem Fieldgoal-Versuch. Anders die Wölfe, die am Ende als klarer und hochverdienter 21:0-Sieger vom Platz gehen. Die Erfolgsserie, seit Bestehen noch nie ein Spiel verloren zu haben, hatte damit Bestand.
Düsseldorf die Stirn geboten
Ob das allerdings auch im zweiten Vorbereitungsspiel der Fall sein würde, musste zumindest mit einem ganz dicken Fragezeichen versehen werden, denn mit den Düsseldorf Panther wurde ein letztjähriger Erstligist im Weserstadion vorstellig. Der trat im Rahmen des erstmals ausgespielten Merkur-Bowls in Minden an – und das mit insgesamt 70 Spielern. Erneut spielte das Wetter nicht mit. Vor dem KickOff hatte es geregnet, zudem war es sehr kühl und windig. Dennoch waren es am Ende fast 1.500 Fans, die sich diesen Leckerbissen nicht entgehen lassen wollten.
Und sie wurde für ihr Kommen nicht enttäuscht, denn nach anfänglichem Abtasten waren es nicht die Panther, die den Ton angaben, sondern der Underdog. Neuzugang Willie Fedd jr. erzielte im zweiten Viertel zwei Touchdowns. Und wäre einem amerikanischen Pendant direkt an der Düsseldorfer Goalline kein Ballverlust unterlaufen, die Wolves hätten ihr 14:0 auf 21:0 ausgebaut. „Dann hätten die Panther vor der Pause nicht mehr verkürzt“, sagt Sportdirektor Volker Krusche. Denn der Touchdown der Gäste kam erst 45 Sekunden vor der Pause zustande. Wer weiß´, was passiert wäre, wäre den Hausherren der dritte Touchdown gelungen.
Statt 21:0 hieß es zu Beginn des dritten Viertels somit 14:7. Dennoch ein Wahnsinnsergebnis aus Sicht der Wolves, die in diesem Abschnitt allerdings Federn lassen mussten. Einerseits aufgrund einiger strittiger Schiedsrichterentscheidungen, andererseits aufgrund eigener Fehler. Die brachten Düsseldorf zweimal so nah an die Mindener Endzone, dass die Touchdowns nicht zu verhindern waren. Die Panther hatten das Spiel gedreht und durften sich nach dem Schlusspfiff den Merkur-Bowl überreichen lassen. Für die Wolves war es die erste Niederlage. Eine, die bei weitem nicht so schmerzte, wie der verletzungsbedingte Ausfall von Ray Fletcher, für den die Saison zu Ende war, bevor sie angefangen hatte. Dennoch: alle Achtung Minden Wolves.
Glanzloser Sieg in Aachen
Eine Woche später ging sie dann los – die Saison 2023, in der die Wölfe als Aufsteiger an den Start gingen. Obwohl ihre Leistung alles andere als gut war, dominierten sie Gastgeber Aachen Vampires und sicherten sich einen ungefährdeten, wenngleich glanzlosen 36:6-Sieg. Die erste Stufe war erklommen.
Die folgenden Spiele daheim gegen Mönchengladbach (13. Mai), in Remscheid (20. Mai) und gegen Dortmund (27. Mai) wurden erst nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe ausgetragen. Das nächste Spiel findet dann im Rahmen des dreitägigen Sommerfestes der DJK am 17. Juni (15 Uhr) gegen den selbsternannten Meisterschaftsfavoriten Krefeld Ravens statt. Der Ausgang der Partie wird schon viel über das Abschneiden unserer Wolves in diesem Jahr aussagen.