American Football: Vampires haben das Gastspiel zum Rückrundenauftakt bei den Minden Wolves abgesagt
Riesenenttäuschung bei den Minden Wolves: das Heimspiel am Samstag gegen die Aachen Vampires fällt aus, da der Gast die Partie am Mittwoch per E-Mail aufgrund personeller Probleme abgesagt hat. In der Oberliga als vierthöchster Spielklasse ist es bereits die dritte Absage, die ein abstiegsbedrohtes Team gegenüber einer in der Spitzengruppe etablierten Mannschaft bis zum siebten Spieltag mitgeteilt hat. „Zum zweiten Mal hat es uns erwischt. Einziger Trost ist es, dass uns wenigstens das Rückspiel gegen Dortmund als Heimspiel zugesprochen wurde. Ich finde die Entwicklung mit den Absagen bedenklich und der Spielklasse nicht angemessen“, betont Volker Krusche.
Der Sportdirektor der American Footballer der DJK Dom Minden will auch gar nicht spekulieren. „Wir haben einen erstklassigen Liga-Obmann, der Aachen jetzt eine Frist von fünf Arbeitstagen setzen wird, in der sie eine von ihm geforderte Anzahl an Attesten erbringen müssen. Schaffen die Vampires das nicht, wird die Partie mit 2:0 Punkten und einem Score von 20:0 für uns gewertet. Außerdem wird Aachen mit einer Geldstrafe belegt.“
In der Bundesspielordnung heißt es dazu im Wortlaut: „Begründet der Verein den Spielausfall mit Sportuntauglichkeit seiner Spieler, ist ein ärztliches Attest, welches die Spielunfähigkeit des Spielers bescheinigt und spätestens drei Tage nach der Absage ausgestellt ist, der zuständigen Stelle vorzulegen.“
Krusche ist aktuell jedenfalls ordentlich angefressen. „Einen funktionierenden Gameday schüttelt man nicht soeben mal aus dem Ärmel. Manche Gegner wissen gar nicht, was alles daran hängt, was wir mit sehr viel Aufwand auf die Beine stellen, was unsere ehrenamtlichen Helfer leisten und was Unterstützer beitragen. Bei uns ist es nicht so, dass höchstens hundert Zuschauer kommen, sondern auf unsere Spiele freuen sich die Menschen und kommen in einer Größenordnung von 2.000 und mehr. Gerade für sie betreiben wir diesen Aufwand. Und wir betreiben ihn gern. Ich kann mir vorstellen, dass die Enttäuschung bei den Fans sehr groß ist. Sie werden sich nach der neuerlichen Absage sicherlich fragen, was hier falsch läuft. Und dabei haben wir unseren wirtschaftlichen Schaden noch gar nicht angesprochen.“
Die Minden Wolves hatten eine sehr kostspielige Busfahrt nach Aachen, sind morgens um sieben Uhr losgefahren und waren gegen Mitternacht wieder zurück in der Heimat. „Für uns gehört das selbstverständlich dazu. Und das sollte auch für jedes andere Team gelten. Wir wissen, dass wir für viele Mannschaften geografisch kein Wunschgegner sind. Aber das ist nunmal nicht zu ändern. Da muss jeder durch.“
Volker Krusche betont allerdings noch einmal, „dass wir auf gar keinen Fall einem anderen Team etwas unterstellen werden und es somit vorverurteilen. Erst nach der Entscheidung des Liga-Obmanns hat jeder das Recht, sich eine eigene Meinung zu bilden“, so der Sportdirektor der Wolves, der seine Enttäuschung nicht verbergen kann.
Hoffnungsvoller blickt er derweil auf nächste Woche, wenn das Wolfsrudel am Samstag, 12. August, im Weserstadion die Münster Mammuts (15 Uhr) empfängt.
